in der:

Beschreibung der vorzüglichsten Merkwürdigkeiten der Churfürstlichen Residenzstadt Dresden und einiger umliegenden Gegenden.

Dresden 1782, ( books.google )

… beschreibt … Karl Wilhelm Daßdorf (Wikipedia) … seinen Freund:
 
S. 779
„ … liegt ein kleines Dorf Prohlis, das wegen des berühmten Landmanns Palizsch, der darinnen ein Bauergut hat, eine kleine Erwähnung verdient. Dieser würdige Landmann verbindet mit der edlen Simplicität seiner Sitten und der natürlichen Anmuth seines Umgangs viel nüzliche astronomische und physikalische Kenntnisse, die er sich durch vieljährige Beobachtung, durch Lektüre und Umgang erworben hat. Er hat neben seinen Baum – und Grasgarten ein kleines botanisches Gärtgen, voll ausländischer Gewächse, deren Namen er nach dem Linnäischen System sehr gut inne hat. Auch besizt er viel nüzliche mathematische Instrumente, eine hübsche Bibliothek, und eine artige Naturalien-Sammlung. Se. Königl. Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen beschenkte ihn im leztern Kriege
S. 780
mit einem schönen Tubus und dem großen Linnäischen Werk, und Se. Durchl. der Prinz Leopold von Braunschweig mit einem vortreflichen Dollond und der großen Buffonschen Naturgeschichte. Beyde liebenswürdige Prinzen, die als aufgeklärte Helden und Menschenfreunde eine so allgemeine Verehrung verdienen, und deren auch mir bewiesene und noch fortdauernde Huld unvergeßlich bleiben wird, bezeigten ihm viel herablassendes Wohlwollen. Auch genießt er das unschäzbare Glück, von unserm Besten und Durchlauchtigsten Churfürsten persönlich gekannt und mit seinem huldreichen Beyfall beehrt zu seyn. Einer der größten Vorzüge dieses Mannes aber ist ohnstreitig dieser, daß er bey seinen mannichfaltigen Kenntnissen, die er noch täglich zu vermehren sucht, die Pflichten desjenigen Wirkungskreises, in welchen ihn die Vorsehung gestellt, nie vergißt, daß er vielmehr einer der arbeitsamsten und thätigsten Landleute ist, der durch seinen ökonomischen Eifer alle seine Nachbarn aufmuntert, und seine Söhne ganz den Beschäftigungen des Landlebens widmet, dessen Glückseligkeit er so ganz und innig empfindet. Dabey hat er ein redliches, allen Eindrücken
S. 781
der Religion, der Freundschaft und Menschenliebe ofnes und sehr mittheilendes Herz. Er ist einer meiner werthesten und vertrautesten Freunde, den ich wegen der Unverdorbenheit seines Charakters, und wegen seiner edlen Wißbegierde aufrichtig liebe und schätze ; und nur dieses verhindert mich, mehr zum Lobe eines Mannes zu sagen, der immer verdient von denjenigen beobachtenden Reisenden gekannt zu werden, die nicht blos schöne Gemählde und reizende Gegenden, sondern auch gute und schäzbare Menschen aufsuchen…“